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      Bericht des Gewässerwart 2023

      012  JHV FSV 2024

       

       

       

       

       

      Wetter 2023: 
      Keine extreme Situationen aber wieder ein langes kaltes Frühjahr. Das ganze Jahr war geprägt von Hochwasser, der Februar und März waren die niederschlagsreichsten Jahre seit 2001 mit zum Teil bedrohlichen Hochwassern in der Lahn. 
      Der Dauersommer im Juni, Juli, war mit Rekordwerten seit Beginn der Wetteraufzeichnung schon ein Probleme, da die Pegel rapide sanken und durch den Schwallbetrieb der WK Betreiber, dies Wassertiere wie Larven, Muscheln, Krebse in den trockengefallen, schnelltrocknenden Uferzonen, tödlich waren. 
      Durch die häufigen Hochwasser hielt sich die Algenblüte hielt sich in Grenzen.


      Fischereilich gesehen gab es 2023 wie auch schon in den vorherigen Jahren einen Rückgang bei Hechten, Barschen und Weißfischen.

      niederschlag

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

       

      Wasserkraft:
      Auch im Lahngebiet werden neue Wasserkraftanlagen beantragt, genehmigt und gebaut, obwohl jeder weiß, wie schädlich das für ein Fließgewässer ist! Auch unser Minister Habeck hat das inzwischen erkannt. Durch Wasserkraft entstehen immense Schäden – nicht nur an den Wassertieren, sondern an den Gesamtbiozönosen, die der Natur und der Kreatur unglaublich abträglich sind. Die Aalschäden durch Wasserkraft im Lahngebiet ist enorm, aber wir werden nicht ruhen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen und alles zu tun um den Aal vor dem Aussterben zu bewahren, deshalb werden wir auch weiterhin Aale besetzen. 

      Es kommen demnächst wieder Hochwasser und Fische bleiben in überfluteten Flächen zurück. Wir bitten alle Mitglieder mit örtlichen Kenntnissen aufzupassen und die eventuell vom Wasser abgeschnittenen Fische in die Lahn zurück zu setzen.

       Mademühlen:
      Die Anlage war zum An- und Abangeln, aber auch im Laufe der Saison sehr gut besucht. Unsere Gewässerbetreuer Andreas und Alexander Prinz machen eine hervorragende Arbeit bei dem Bau von Bänken, Stegen, Wasser Zu- und Abläufen, Pflege der Gebäude, Ufer und Gehölze. Zur Zeit bauen sie einen behindertengerechten Angelsteg, der an Teich 2 installiert wird. Leider fallen vom Nachbargrundstück immer wieder Käferfichten auf unseren Zaun bei Teich1, die der Besitzer dann mühsam entfernen muss. 

      Seeweiher:
      Keine Probleme – starker Pflanzenwuchs, (noch) gute Wasserqualität. Der Wasserstand ist seit der Sanierung fast immer am Höchststand. Es fehlen Angelplätze, deshalb werden wir dieses Jahr Kontakt mit der Gemeinde und dem Forst aufnehmen um Abhilfe zu schaffen. Wir zahlen viel Pacht, aber die Nutzung ist nur sehr beschränkt möglich, gerade auf der Seite des Campingplatz.

      Vöhler-Weiher:
      Gab es trotz der Sommerhitze und den fehlenden Zulauf aus dem Vöhlerbach dieses Jahr glücklicherweise kein Fischsterben, da wir genug Niederschläge hatten. Durch den fehlenden Zulauf des Vöhlerbachs ist die Wasserqualität bzw. der Nährstoffeintrag sehr problematisch. Von der Begehung gemeinsam mit der UNB, Forst, Gemeinde und uns hat Matthias ja schon berichtet. 

      Bärensee:
      Dort leistet unser alter / neuer Gewässerbetreuer Arthur Mondroch gute Arbeit. Er bringt, nach dem Fällen der Käferbäume und Sanierung des Mönches, wieder alles in Ordnung. Das Mönchhaus wird erneuert, Nisthaufen für Ringelnattern und Brutboxen für Siebenschläfer wieder aktiviert. Die Funktion des Mönches hat schon bei den ersten Hochwassern gezeigt, das sich das erhoffte Ergebnis bestätigt. Das Wasser konnte sofort ablaufen und auch bei Überstau kam das Wasser nicht höher als 30 cm über das Gitter.

      Wir haben ein Boot angeschafft mit dem man jetzt auch Arbeiten vom Gewässer aus tätigen kann. Leider fallen zur Zeit viele Bäume um, da der Boden stark aufgeweicht ist und das Wasser vom Hang her nachdrückt. Leider ist beim Sturm das Inlett der Fangbuch-Überdachung weggeflogen und muss ersetzt werden. 

      Ich habe ein mobiles Sägewerk angeschafft mit dem wir jetzt unsere eigenen Eichenstämme zu Bänken, Stegen und Brettern verarbeiten können. Mit meinen Vorstandskollegen Johannes haben wir einen erfofgreichen Testlauf durchgeführt.

       

      Weinbacher Weiher:
      Es dürfen hier keine Karpfen, Schleien oder Grasfische entnommen werden. Sie sind für die Wasserpflanzenbekämpfung wichtig. In 2024 werden wir wieder welche nachsetzen um den Pflanzenwuchs im Griff zu halten. Dieses Gewässer soll ein Übungsgewässer für angehende Fliegenfischer sein und natürlich auch von den Profis genutzt werden. Es wäre schön mehr Feedback über die Erfolge an diesem Kleinod zu bekommen, auch wegen der erlaubten Zanderfänge im Herbst. Auch wird es in 2024 zu Sanierungsarbeiten kommen da der Teich stark verschlammt ist.

      Braunfels Grosser Weiher:
      Hier kümmert sich unser Gewässerbetreuer Bernd Rosenkranz um den Erhalt und Pflege des Gewässers, der Zuläufe und des Ufers als auch des Iserbachs. Zusammen mit unserem Vorstandskollegen Jens hat er neue Edelstahrinnen in den defekte Zulauf montiert. 
      Er informiert uns kurzfristig über Sanierungen, Bauvorhaben oder Befischungen. Vielen Dank auch an Ihn. Der Braunfelser Weiher ist ein gutes Gewässer zum Fang von Zandern und wird auch als ein solches weiterhin gefördert.

      Tiergartenweiher Luft 3

      Braunfels Tiergarten:
      Die Verschlammung geht immer weiter voran, trotzdem werden wir mit Hilfe unserer Mitglieder im Laufe des Frühjahres die defekten Stege erneuern, auch sind neue geplant. Leider hat der Weiher früher auch eine spezielle Funktion erfüllt, die heute nicht mehr so genutzt wird, dadurch kommt es zwischen dem Eigentümer dem Land und der Gemeinde zu Differenzen was die Entschlammung des Weihers betrifft. Am 19.02.24 steht ein gemeinsamer Vorort-Termin an.

      Weil: Die Fliegenfischer sind mit der Weil unzufrieden. Es werden nicht mehr viele Fische gefangen und von den wenigen sind auch viele untermassig. Erfreulicherweise hat IMG 1468sich das, durch die Biogashaverie, zerstörte Teilstück wieder gut erholt. Leider fällt die Weil im Oberlauf immer häufiger trocken, welches durch die starke Sommerhitze, eine verbotene Wasserentnahme und die schon lange bekannte fehlerhafte Sanierung des Kanalsystems, noch begünstigt wird. Hier bedanke ich mich wiederholt bei den Mitgliedern und Anwohnern die uns rechtzeitig Bescheid geben, damit die Fische aus den verbliebenen Gumpen und Pfützen geborgen und umgesetzt werden können.

      Auf einer von unserem Vorstand besuchten Veranstaltung, der Agenda 21 Weilrod, wurden die Problem an der Weil dargestellt. Einerseits die fehlenden Niederschläge und Schneefälle im Bereich des Feldberges aber auch der poröse Untergrund im Feldberggebiet lässt das inzwischen wenige Wasser auch noch versickern. Eine Lösung ist im Moment nicht in Sicht.

       

      Lahn:
      Der (Wasser-) Tourismus ist ungebrochen mitten im Auenschutzgebiet (quasi Naturschutzgebiet) wo fast alles sonst verboten ist.

      Es fallen besonders die hohe Partyboot und Kanufreqeunz auf. Die Beliebtheit der Lahn als Paddelgewässer ist von Ost bis West und Süd bis Nord sehr ausgeprägt, das stellte ich bei Gesprächen mit Kunden oder Sportkameraden immer wieder fest. Die Wasserparameter in den Stauhaltungen sind je nach Wetter katastrophal! Methan – bis 33-fach klimawirksamer als CO2 – entsteht in Massen – daher sind alle Wasserkraftanlagen den Klimaschutz betreffend kontraproduktiv!

      fangübersicht lahn 2021Die hier nicht heimischen Kormorane richten enorme Schäden an den Fischbeständen an und sind das ganze Jahr über an der Lahn aktiv und zwar hauptsächlich an Fischen, die selbst mit hohen und höchsten Gefährdungsgraden in den Roten Listen stehen! - Beim Schwallbetrieb fallen große Flächen von Flachwasserzonen manchmal mehrmals täglich trocken. Klein- und Jungfische sowie Wirbellose sind nicht in der Lage so schnell dem Wasser aus dem Lückensystem zu folgen und verenden innerhalb Minuten. Hochgerechnet fallen dann täglich zwischen Gießen und Lahnstein viele Hektar Flachwasserzonen trocken und richten jedes Mal einen Millionenschaden an.

      - Die Wasserqualität ist im Allgemeinen gut – bis auf die genannten Probleme im Juni und Juli und bei niedrigem Wasserstand erfolgt eine stärkere Belastung durch Herbizide und Rückstände von Medikamenten. 

      Angeln aus dem Boot:
      Es wird von immer mehr Mitgliedern genutzt und die haben Freude daran – ist auch eine schöne und interessante Sache. Doch gibt es auch welche, die sich nicht an die Regeln halten, man hört so einiges und beobachtet manches – oft auch meine Gewässerwart Kollegen selbst.

      Aus den Booten wurde geblinkert aber die Boote war nicht festgelegt. usw......

       

       

      Abfall bleibt oft am Angelplatz liegen oder Uferbereiche werden mit Treppen ausgestattet

      Jeder nimmt seinen Unrat oder auch den am Angelplatz vorgefundenen Unrat mit nach Hause!

      Das Ufer darf nicht verändert oder von Bewuchs befreit werden.

       

       

      Hechtbesatz 2022 7Hechtbesatz 2023:
      Nachdem im Frühjahr unser Hechtbesatz Aufgrund des kalten Frühjahrs und eines Brutausfalls beim Fischzüchter nicht stattfinden konnte, haben wir uns mit dem Fischzüchter auf einen Herbstbesatz verständigt.

      Leider wurde der Besatz dieses Jahr nicht mehr vom RP gefördert, da nach Ansicht der zuständigen Person die Lahn zu strukturarm ist um die Hechtbestände nachhaltig zu erhalten. Der Einwand unsererseits das die von uns früher eingebrachten Bruthechte in hohem Maße Opfer der Grundeln werden, hat man abgelehnt mit der Aussage die Grundel wäre ein Bodenfisch der durch eine nicht vorhandene Schwimmblase überhaupt nicht nach oben zu den Hechten gelangen kann.

      Ich weiss nicht wer dieses Theorie glaubt, aber die Kollegen die beim Besatz dabei sind können bestätigen das die Bruthechte sofort attackiert werden. Wenn man am Uferrand das Gewässer beobachtet sieht man unzählige Grundeln die Kleinfische angreifen und wenn man in 30-50 cm Tiefe einen Wurm ablässt fängt man in kürzester Zeit Grundeln von 9-14 cm Länge. Das ist genau der Bereich in dem früher die Bruthechte besetzt wurden. Der Besatz wurde am Samstag, den 28.10.23 von unserem Vorstand und Mitgliedern durchgeführt. Sie holten die einsommerigen Hechte, die diesen Sommer wunderbar abgewachsen waren, bei der Fischzucht Stähler und fuhren mit 2 Fahrzeugen die Besatzstellen an der Lahn ab. Dabei konnten noch Hechte für unsere Pachtgewässer in Braunfels übergeben werden. Moritz und ich haben uns um den Besatz an den Stillgewässern gekümmert. Wir werden diese Strategie weiterführen, da die Weissfischbestände nicht mehr wie in den 80gern sind, als man den Besatz von Brut einführte.

      Leider wurde im neuen hessischen Fischereigesetz das Mindestmaß der Karpfen von 35 auf 45 cm erhöht. Dadurch erhöhen sich unsere Besatzkosten bei den Karpfen um fast das doppelte, da wir ja keine untermassigen Karpfen besetzen wollen. Ein Karpfen von 45 cm wiegt fast das doppelte als ein 35 cm Karpfen. Leider habe ich noch keine Erklärung für diese Entscheidung gefunden. Hessen hat sich  mit noch einem anderen Bundesland für 45 anstatt 35 cm Mindestmaß entschieden. Alle anderen haben 35 cm.

       

      Besatz wurde in angepassten Größenordnungen und nach Erfordernissen getätigt

      Lahn:

      21.04.23: 600 kg fangfähige Bachforellen-Besatz (Lö, WEL, Ki, Fü, Au. Vill. Ru)

      28.10.23: 3.000 Hechte einsömmrig vom Ufer aus verteilt

      28.10.23: 2000 kg Karpfen Schuppen K2/3

      28.10.23: 500 kg Schleien S4 

       

      Weil:

      Besatz im Frühjahr 2024

       

      Seeweiher:

      28.10.23: Hechte: 50 Stück einsömmrig

      03.11.23: Schleien S3/S4 100kg              Oberes Becken Schleien 40 kg

      03.11.23: Karpfen K3 500 kg             Oberes Becken Karpfen100 kg

        

      Vöhler Weiher:

      03.11.23:

      Karpfen 350 kg K3, Rotfedern 10 kg, Schleien 100kg S3/4, Zander 50 St Hecht 20 Stk einsömmrig

       

      Weinbacher Weiher: 

      250 kg Regenbogenforellen übers Jahr verteilt

       

      Mademühlen:

      18.11.23 - Karpfen K3,1150 kg (T2/T4/T5) Schleien S3/4 150 kg (T2,T4,T5)Stör T5 (20 Stk) 

       

      Braunfels Großer Weiher: 

      03.11.23 - Karpfen K3 400 kg Schleien 100 kg S3/4   Kleinfische gemischt 3 kg, Zander 50 Stk einsömmrig Hecht 50 Stk einsömmerig

       

      Braunfels Tiergarten Weiher:

      03.11.23 - Karpfen 50kg K3 Schleien 20 Kg S3/4 Zander 10 Stk zweisömmrig

       

      Bärensee:

      28.10.23: Hechte 20 Stück einsömmerig, 11.11.23: 300 kg Karpfen K3, 30 St. Zander 3, 50 kg Schleien S3/4

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      Besatzsumme: ca. 56.000 Euro

       fang2021

       

       

       

       

      • Weiterhin schlecht bei Aal – Gefahr des Verlustes der Art wird größer!!

      • Hecht relativ stabil auf sehr niedrigem Niveau leider keine Verbesserung.

      • Zander: leichte Erholung sehe ich im Zusammenhang mit den Grundeln, Einfluss des Besatzverbotes unverkennbar!

      • Wels leichter Rückgang aber stetig steigendes Gewicht.

      • Rotauge =  bleibt gleich

      • Sehr viele Probleme beim Grundangeln durch die Grundeln 

       

      Auch die Muscheln sind fast ausgestorben und dazu kommt ein massiver Fraßdruck durch die nichtheimischen Grundeln. Gleiches gilt für unsere heimischen Edelkrebse, für die wir auch eine ganze Menge tun. 

      Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches und schönes Angeljahr und gute Erholung an unseren schönen Gewässern!

       

      Lassen sie keinen Abfall liegen.

      Achten sie auf den Tierschutz, denn auch Fische erleiden Schmerzen und Stress.

      Das gilt auch für Aufnahmen von Fischen vor dem Zurücksetzen, die dabei oft verletzt werden.

      Fische sind nicht an die Schwerkraft gewöhnt und können außerhalb des Wasser nicht beliebig gehalten werden! 

      Kommen Sie zur Lahnuferreinigung, zum Fischerfest und zu Arbeitseinsätzen.

       Dafür danken wir Ihnen schon jetzt!

      Ich bedanke mich herzlichst bei meinen Gewässerwarten, Vorstandskollegen, Gewässerbetreuern und Mitgliedern, die uns das Jahr über bei Pflege,Besatz und Abfischen geholfen haben.

      Ihre Gewässerwarte

      Günter Teschke, Moritz Zenkert, Harry Sibus

      Harry sibusHarry sibusHarry sibus